Mittwoch, 22. März 2006

pickpickpick

so machen die absätze von den neuen schuhen auf dem parkett. pickatipickatipick, und wenn ich nicht aufpass, mach ich einen fritzelack von meinen vier zentimetern runter, so glatt ist es hier. der herr kollege sagt: kommt ihr noch mit? und ich sag: miss sophie will wohl gleich noch einen draufmachen, aber ich muss zuerst noch ins hotel. weißt eh: mit (gedehnt) diiiesen schuhen komm ich nirgendwohin. - gemeinsam betrachten wir still meine füße. er lächelt. ich seufze und werfe mich dann dramatisch in die brust: es ist schrecklich, plötzlich habe ich damenprobleme! nie im leben wollte ich damenprobleme haben, und jetzt das! - damenprobleme? fragt der kollege vorsichtig. - na, sowas halt, dramatisiere ich weiter, wie sagen müssen: ich muss raus aus diesen schuhen! ist es nicht schrecklich? schrecklich erniedrigend? all die jahre erbittertsten widerstandes, und jetzt das! - ich dachte immer, damenprobleme sind sowas wie menstruationsbeschwerden oder pms oder so, protzt der kollege mit insiderwissen. - lächerlich! schmettere ich den plumpen versuch ab. damenprobleme sind, nach hause zu gehen, um die schuhe zu wechseln.
(hab dann auch damenprobleme vorgeschützt, um den rest des abends mit jemand anderem fortzugehen.)

Dienstag, 21. März 2006

strike-klammer-auf-klammer-zu

eigentlich war ja schon letztes jahr das jahr der klammer (aber wenn ich den vorangegangenen eintrag ansehe, ist es das heurige auch), war das jahr, als satzzeichen (ein bestimmtes) mehr als auffällig wurden, war das jahr, als ich schließlich herrn r. (wir siezen uns tatsächlich und charmanterweise immer noch) mails nach berlin schickte, in denen von fünf zeilen text drei eingeklammert waren, war das jahr des sich-zurücknehmens, des sich-beiläufig-haltens, des kein-aufhebens-um-sich-machens, des sich-links-und-rechts-anlehnens, des die-buchstaben-und-die-worte-mit-einem-kuscheligen-rahmen-versehens, und als mir das auffiel, wollte ich es ändern, und heraus kam das jahr des bindestrichs, des sich-blockens, des sich-aneinander-festhaltens, des worte-dicht-an-worte-reihens, des händchenhaltens und des ringelreias.

auch das war unbefriedigend, und wie es aussieht, wird es doch eher das jahr des beistrichs, das will es eben noch werden, beistich, lilalu, wie kinder singen, immer mit beistrich, auf und ab, ohne pause, ohne höhepunkt, ohne zäsur, ohne ende, einfach nur immer so fort, worte, sätze, worte, sätze, lilalu, ganz selbstvergessen.

dabei hab ich mal über streeruwitz geschrieben. und die machte immer. punkt. die machte immer punkte. überall. was wurde sie dafür gescholten. dauernd diese punkte, sagten die rezensenten. das nervt. nie kommt was in fluß. immer bricht was ab. so ist das leben doch nicht. dass immer was abbricht. abreißt. sich zerfetzen lässt. so ist das. nicht. gewesen.

schlaf, kindlein

bin so erschöpft, dass ich alle leute immer nur baby nennen will.

(und immer nie genug von der liebe sagen und von der begeisterung und der verehrung und der freundschaft und der inspiration und immer nie genug geben und immer nie genug und immer nie genug.)

...

und dann plötzlich denken, hier und jetzt stünde schlagartig das verhängnis vor der tür, die erste gelegenheit im bisher so sicheren leben, sich gründlich und nachhaltig und unwiederbringlich zu ruinieren, vom eigenen wahn überrollt zu werden und dem wollen hilflos ausgeliefert zu sein, und fassungslos feststellen, dass ich angst habe, und dann aber doch ruhig blut, ruhig blut, es ist nichts, es wird nichts sein, gottseidank, was mir droht ist nur, mich lächerlich zu machen, eine sorge, die zu bewältigen ist, es wird nicht passieren, und nein, ich wünsche es mir nicht anders, ich wünsche nicht, dass rausch und wahn realisiert würden, ich bin froh, so, gottseidank, entkommen.

Montag, 20. März 2006

fritzelacke

seit wievielen jahren lebe ich jetzt in wien? kurz an den fingern abzählen: 12 jahre netto, das ist ja schon mal was. aber eine richtige wienerin bin ich noch immer nicht, da kann der meldezettel behaupten, was er will, weil ich jetzt erst gelernt habe, was der wiener sagt, wenns ihn flach hinhaut. nach vareck!, oarsch! und wahrscheinlich der aunzug is hin! erzählt er später seinen hawerern: es woa so glott, dass i an fritzelacke gmocht hob.

bin schwer begeistert und hoffe, dass es mich bald mal aufbirnt, nur damit ich den sager anbringen kann.

liquid center

fließende inhalte in starren formen

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