geschmeidige konversation

Samstag, 20. Mai 2006

franz suhrada auf meinen wegen

ich habe keine ahnung, wo er wohnt, und werde das auch nicht herauszufinden versuchen. ich will nicht wissen, woran er arbeitet, ob er ein engagement hat oder fürs fernsehen dreht. nichts läge mir ferner, als ihn anzusprechen. aber es macht mir eine seltsame freude, dass er garantiert alle vierzehn tage meine wege kreuzt. und das schon seit jahren.

gut, man könnte sagen: wien ist sehr übersichtlich, und die wege, die ich gehe, sind wenige und immer die selben. aber so oft habe ich schon mein haus gewechselt, kilometerweit mich verfrachtet, und trotzdem hastet er immer wieder durchs bild, mit konzentriertem blick, fast ein wenig aufgescheucht, immer in eile.

oder er sitzt in der straßenbahn, wie gerade eben. mich hat's rausgetrieben in die nacht, runter zur markthalle, zigaretten ziehen. marietta hat die fenster vom les artistes aufgerissen, zwei paare sitzen noch drinnen, die burschen in lederjacken, die mädchen mit langen haaren, ich gehe weiter, ich kehre nicht ein, an der kreuzung ein mädchen mit bunter strickjacke, ein bursch mit bierdose, ich gehe weiter, die ampel ist grün, eine frau hat das fenster ihres autos heruntergekurbelt und hört laut musik, dahinter kommt die straßenbahn, ich gehe weiter, ich schaue aus der nacht in die beleuchtete staßenbahn, die fahrerin ist so kurz und dick wie der 37er-wagen, das freut mich, und ein paar bänke hinter ihr sitzt suhrada und liest, weit übers buch bebeugt, wie es große menschen tun, genauso konzentriert, wie er geht, auch das freut mich, und weiter, in der jackentasche spielen die finger mit der zigarettenschachtel, vier burschen in t-shirts, ich checke: flirt oder fight? - keines von beiden, auch das ist gut, dann ein polizist, macht auch seine runde, ist nervös, dann ein dobermann mit maulkorb, da hatte ich schon umgedreht, dann der besitzer, ein kleiner mann, einen zweiten großen hund an der leine, eine kette um den hals, gehört die ihm oder dem dobermann? und wieder an der markthalle vorbei, nur männer unterwegs, und alles ist ruhig, sicher ist diese stadt, und ich habe keine angst, und suhrada kreuzt meine wege, und das, könnte ich sagen, ist wien.

Sonntag, 14. Mai 2006

die welt braucht mehr elvira

rechtzeitig zum einjährigen central-jubiläum erreichte mich der ruf von mindestenshaltbar.net, wo sie das noch bis 1. juni online finden können. vielen dank!

Mittwoch, 3. Mai 2006

wen ich alles grad vernachlässige

i., e., s., v., l., p., c., m., t., t. und t. und j.

Freitag, 7. April 2006

in meinem kopf des nachts

auf einer stadtmauer. mein weg ist kurz, stellt sich aber leider als sehr umständlich heraus. ich entschließe mich, lieber gleich direkt durch den fluss zu waten. triefendnass, in einem sackartigen kurzen kleid, schleppe ich mich dann weiter über das kopfsteinpflaster. eine 50jährige frau spricht mich von hinten an und bittet mich, nicht so herumzulaufen: dieser anblick sei nicht zumutbar. besonders mein hintern und meine oberschenkel sind ihr ein greuel, und ich kann es voll verstehen, denn sie sehen aus wie aus porridge.
trotzdem muss ich weiter. ein mann - ich weiß, es ist christian kracht – wartet auf mich. er freut sich zerstreut über meine ankunft und ist später im bett sexuell total uninteressiert. statt dessen fragt er mich dauernd, ob eventuell die anderen autoren beliebter und erfolgreicher seien als er. – auch als er aufspringt und am bücherregal herumkramt, wache ich leider noch immer nicht auf.

Sonntag, 2. April 2006

the naked chef

was macht man, wenn man zufällig dem ex-chef in der therme begegnet? - man denkt kurz, das ist jetzt genau so wie in den alpträumen, wo man auf der straße spaziert und dann draufkommt, dass man nackert ist, und dann geht man sich den rest des tages möglichst aus dem weg.

kann ich eigentlich noch das deitsche sprack?

Freitag, 31. März 2006

und nun, das wetter

ist das tiefdruck? ich behaupte mal, es ist tiefdruck. ich kam heute früh nicht in die höhe, und genau so gehts dem dunst über wien, der ganze erste bezirk stinkt nach pferdepisse und rotz und zigaretten und kotze und abgasen und schlecht gelüfteten umkleiden in katholischen knabeninternaten von vor sieben tagen.

Mittwoch, 22. März 2006

pickpickpick

so machen die absätze von den neuen schuhen auf dem parkett. pickatipickatipick, und wenn ich nicht aufpass, mach ich einen fritzelack von meinen vier zentimetern runter, so glatt ist es hier. der herr kollege sagt: kommt ihr noch mit? und ich sag: miss sophie will wohl gleich noch einen draufmachen, aber ich muss zuerst noch ins hotel. weißt eh: mit (gedehnt) diiiesen schuhen komm ich nirgendwohin. - gemeinsam betrachten wir still meine füße. er lächelt. ich seufze und werfe mich dann dramatisch in die brust: es ist schrecklich, plötzlich habe ich damenprobleme! nie im leben wollte ich damenprobleme haben, und jetzt das! - damenprobleme? fragt der kollege vorsichtig. - na, sowas halt, dramatisiere ich weiter, wie sagen müssen: ich muss raus aus diesen schuhen! ist es nicht schrecklich? schrecklich erniedrigend? all die jahre erbittertsten widerstandes, und jetzt das! - ich dachte immer, damenprobleme sind sowas wie menstruationsbeschwerden oder pms oder so, protzt der kollege mit insiderwissen. - lächerlich! schmettere ich den plumpen versuch ab. damenprobleme sind, nach hause zu gehen, um die schuhe zu wechseln.
(hab dann auch damenprobleme vorgeschützt, um den rest des abends mit jemand anderem fortzugehen.)

Dienstag, 21. März 2006

schlaf, kindlein

bin so erschöpft, dass ich alle leute immer nur baby nennen will.

(und immer nie genug von der liebe sagen und von der begeisterung und der verehrung und der freundschaft und der inspiration und immer nie genug geben und immer nie genug und immer nie genug.)

Montag, 20. März 2006

fritzelacke

seit wievielen jahren lebe ich jetzt in wien? kurz an den fingern abzählen: 12 jahre netto, das ist ja schon mal was. aber eine richtige wienerin bin ich noch immer nicht, da kann der meldezettel behaupten, was er will, weil ich jetzt erst gelernt habe, was der wiener sagt, wenns ihn flach hinhaut. nach vareck!, oarsch! und wahrscheinlich der aunzug is hin! erzählt er später seinen hawerern: es woa so glott, dass i an fritzelacke gmocht hob.

bin schwer begeistert und hoffe, dass es mich bald mal aufbirnt, nur damit ich den sager anbringen kann.

Montag, 13. März 2006

es wird wieder warm werden

jd-201

... just another hot chick for you while i'm away ...

liquid center

fließende inhalte in starren formen

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