Sonntag, 21. September 2008

herr, deine dings ist wie gras

auf hochzeit gewesen.

irgendwo tief im westerwald, die braut war kölnerin aus korea, der bräutigam ehemaliger radiomoderator und der trauzeuge türkischstämmiger comedian. der steinalte katholische pfarrer meinte in seiner predigt, man solle sich nicht entmutigen lassen, er persönlich wundere sich und freue sich sehr, dass immerhin zwei drittel der ehen nicht geschieden werden. und überhaupt! dann sah man den bräutigam sich die tränchen aus dem augenwinkel wischen, wir frauen schlotterten in unseren dünnen kleidchen und dünnen schuhen, und h. drückte meine hand, weil er sich an die letzte seiner eigenen hochzeiten erinnerte und ganz aufgeregt war und voller flashbacks.

es war auch der tag, an dem ich endlich h.s liebsten freund d. kennen lernen sollte, ein fast zwei meter großes monster und riesenbaby mit dem temperament eines drachen. die beiden verehren einander von herzen und pflegen eine fast lehrbuchhafte männerfreundschaft, bei der sich über wochen keiner beim anderen meldet, aber man weiß, dass der andere immer parat sein wird, wenn es brennt. beide haben sie mir unabhängig voneinander verkündet, der andere habe sich in den vergangenen eineinhalb jahren so toll entwickelt, es sei unglaublich, einen gewaltigen sprung nach vorne habe er gemacht, einfach toll! "du bist richtig", flüstert d. mir lallend ins ohr, küsst erst mich, dann h. sehr feucht ins gesicht und randaliert dann an der bar, weil er keinen wodka mehr bekommt, und als das vokabular total entgleist, ruft ihm h. noch zu "was haben wir über die stopp-wörter besprochen?", so dass d. seine hauptwörter durch quietschlauten der selbstzensur ersetzt und die anderen gäste ihn freundlich, aber bestimmt zurück zur tanzfläche lotsen.

Montag, 15. September 2008

gutes buch

12508

kolumnistinnen, doo

es beginnt die herbstsaison, und das heißt, alle sind langsam wirklich wieder aus dem urlaub zurück und müssen wieder schreiben. schlimmer nur noch, dass ich das alles dann auch noch, geradezu zwanghaft, lese. ich weiß gar nicht, welche medien ich noch vermeiden soll - man kann doch nicht immer nur in der küche stehen und radion stephansdom hören, haha.

kolumnistinnen also. konkret, zwei immer besonders keck und frech und seksi tuende quatschnasen. die eine ... ach, lest den dreck doch selber, wenn ihr unbedingt wollt, ich verlink das nicht. gleich weiter zum rant: die knechtin, die kriegt jetzt sogar schon im staatstragenden feuilleton über eine volle spalte ausgedeutscht, dass es nicht kuhl und supilustigjugendlich ist, wenn man sich über die nachbarn ärgert und diese daraufhin in einer kolumne mit einem schimpfwort für trisomie-21-leute bedenkt. denn die eltern zettbe von down-syndrom-kindern wollen das weder hören noch lesen, weder von ihr noch von sonst wem. man hat die knechtin darauf hingewiesen, in der nächsten kolumne wurde nachgetreten.

die andere, die hagerin, habe ich noch in lebhafter erinnerung, wie sie allen ernstes im fernsehen behauptete, die verklemmte mädchensendung sex and the city hätte mehr für die emanzipation der frauen getan als 30 jahre feminismus. gnah. in der letzten ausgabe ihrer wöchentlichen kolumne berichtete nun ihre erzählerinnenfigur, irgendein männliches initial sei von ihr bekocht worden, und dann liest man schon, was der aus blankem frauenhass so absondert. man muss sagen: das hatte sich gewaschen und war nicht witzig. als grund wurde das ach so ewige reden-wollen der frauen vorgeschoben, dieser angstlustfantasie der hagerin in den mund gelegt, und jede normale frau hätte diesen typen entweder zur sau gemacht, rausgeworfen oder ihm zumindest den drink ins gesicht gekippt, aber sie hündelte ihm auch noch schleimisch hinterher und brachte ihn dann, puh, was ein glück, noch zum lachen.

ganz ehrlich, mütter dieser welt: ich beneide euch nicht dafür, aus euren töchtern und söhnen halbwegs gerade menschen machen zu müssen. am besten, ihr sperrt sie bis 20 in ein baumhaus und spielt ihnen auf der okarina vor.

Mittwoch, 10. September 2008

good painting, bad art

dachte ich zuerst immer, dass die ausstellung so heißt: good painting, bad art. ist aber umgekehrt, bad bainting, good art.
es war nämlich das plakat so, so fesch runtergemalt. ein roher truthahn drauf, ganz blass, da konnte man echt die kalte haut fühlen beim anschauen, echt gut gemalt, so wie in echt eben. und dass das dann eben gut gepaintet ist, aber schlechte kunst, weil man keine truthahne oder -hähne malen soll, weil das kitschig ist oder so. in echt waren dann aber total viele total scheißige bilder in der ausstellung, eins mit einem manderl drauf, das hatte total komische füße in ringelsocken, das war vielleicht scheiße. das hat echt blöd ausgeschaut, das hängt sich niemand freiwillig auf. ein anderes bild war so riesig wie von einem kind mit plakafarben gemalt, mit einem lustigen gesicht, aber man hat schon gemerkt, dass es ein erwachsener gemalt hat, weil der mensch auf dem bild einen riesigen schwanz gehabt hat. der war so groß, größer als der mensch selber, und der hat den schwanz in der hand gehabt und hat gelacht eben. und das bild hieß "woman" oder "frau", weiß ich jetzt nimmer, aber wie ich das gelesen hab, hab ich auch lachen müssen, weil das so doof war. und das war auch ganz schlecht gemalt. aber lustig war das schimpftuch, da hab ich echt lachen müssen, was dem maler da für lustige schimpfwörter eingefallen sind, die er alle in groß und in schönschrift mit schwarzer farbe auf drei zusammengenähte leintücher geschrieben hat. eins wollte ich mir merken, aber ich habs schon vergessen. und auf einem bild waren total viele schirche pickerl aufgepickt, und dann hab ich zur i. gesagt, die provokation gegen den kunstbetrieb kann mich mal, so lang ich nicht auch ein pickerl auf das bild dazupicken darf. durfte ich aber nicht, und ich hab auch kein pickerl mitgehabt, es wär also eh nicht gegangen. aber zwei bilder haben mir gut gefallen, die waren auch schön gemalt, eins war ganz rosa mit einer nackerten frau drauf, die war nur aus kugeln gebaut, mit einem dicken bauch und großem busen, und einen schlecker hat sich auch noch im mund gehabt, so dass auch ihre eine wange ganz rund war. und obst war auch drauf auf dem bild, das war schön. so eine birne. und ein anderes bild von der gleichen malerin, das war so mit wiese und zwei frauen, und eine ist aus der wiese irgendwie rausgewachsen und im arm von der anderen gelegen, das war auch schön, weil das so anders war, irgendwie. dann hat noch jemand ein rotes krixikraxi neben einen röhrenden hirschen gemalt und ich hab gedacht, oh, übermalung. und dann sind wir noch in die andere ausstellung gegangen, in die klassische moderne oder so, und die war ganz schön und beruhigend und hat sowas gehabt von inneneinrichtung und schule, so wie früher, und manche andere von den sachen hätten auch gut in die erste ausstellung gepasst, und dann hab ich zur i. gesagt, schau, das bild von max ernst, da ist das kleine arschloch drauf, und sie hat gesagt, du spinnst, aber dann hat sie es doch auch gesehen. dann sind wir noch in den shop, aber ich hab nix gekauft, weil ich eh an dem wochenende schon so viel geld ausgegeben hab. fertig.

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