Mittwoch, 11. Januar 2006

papp. bong. recht habts!

so. na toll. da hammwer den salat. nix nämlich, nüsse: kein kommentar, kein mail, garnix. da hab ich extra einen flyer zusammengebastelt und ein blog noch dazu, und dann macht wien einfach so papp. schluckt da hundert stück im ersten, im sechsten, im siebten bezirk und bong – keine reaktion. (worum geht's hier eigentlich?)

aber vielleicht wars ja wem ein anstoß, ein unangenehmer, da redet man dann oft nicht so gern drüber. oder es war einfach so eine freude wie für die ex-fast-schwiegereltern von e.s freund m. da hat mich e. beim fest in ihrem und m.s atelier bei der garderobe abgepasst und wollte sehen, was ich da, nach zwei grandios gescheiterten versuchen im copyshop, noch heimlich auf einem privatkopierer zusammengeschustert hatte, und dann wollte auch die ex-fast-schwiegermama sehen. drinnen nobelstes selbstgemachtes essen und videokunst, auch selbstgemacht, wir draußen schauen uns die kopien an und kudern:

der da (sie zeigt drauf) erinnert mich an eine reise, sagt die mama, löckchen (dauerwelle) und pullover, da hatten wir auf einer plakatwand direkt vor dem hotelfenster einen ähnlichen plakatiert. was ist denn das für ein rüssel? hat meine freundin gesagt. da hab ich ihr gesagt: das ist doch ein penis! – keine ahnung, wo sie da auf urlaub war, aber ich glaube, ich fahr auch mal hin.

da kommt schon der herr gatte, weißhaarig und schnauz: was habts denn da? (ich, im stillen: ojeoje.) ah, fesch! is das auch kunst?
e. erklärt: eher eine aktion, wegen einer sexistischen werbung.
gingerbox: für brustkrebsvorsorge.
gatte: aha, dreht's das ganze amal um. recht habts!
mama: habts das selber gmacht?
gingerbox, heiser: ja.
mama: wo habt's denn die her?
gingerbox: ausm internet.
mama: da war heut auch was im kurier, den könntest auch noch reinnehmen, ein foto vom david von michelangelo, also, nur sein penis.
gingerbox: wieso bringt der kurier so ein foto?
mama: na, auch wegen so einer gesundheitssache, prostatavorsorge oder sowas.
gingerbox: aha.
mama: ja, wart, ich hols gleich. (verschwindet, kommt mit der riesigen zeitung zurück, schlägt sie freihändig auf, fängt raschelnd an zu blättern. ihre tochter – m.s ex-freundin – und eine andere frau sind mitgekommen, man schaut sich über die schulter, es wird eng.)
mama: ja, schau, der hat so löckchen, der david, komisch, gell? ist mir gleich aufgefallen, wie ich dort war, diese komischen löckchen. schaut schön aus, aber ganz unnatürlich. aber schön. na, die herren da haben ja gar keine haare.
gatte: das hat man heute so, gell?
gingerbox: nein. ja. die sind alle rasiert. oder? (schaut nach) na, die meisten. so ein bisschen halt.
e., streng: gestutzt. sehr brav, so gehört sich das.
mama: ja, willst du den artikel haben? kannst gern haben, kannst sicher brauchen für die aktion.
gingerbox: äh, eigentlich ist alles schon fertig …
mama: nimms ruhig mit, gar kein problem! (reißt die seite heraus und faltet sie zusammen)
gingerbox: na, dann pack ich das zeug wieder ein, bevor sich das fest ganz hier in die garderobe verlagert.
mama: ja, super aktion, finde ich! ich bin sehr dafür, dass man mehr penisse sieht. nicht immer nur die frauen.
gatte: recht habts!

das komischste an der ganzen sache war aber, dass ich dauernd an die schweindlbauern aus dem dorf denken musste – an einen ganz bestimmten, der besonders dick war und ein besonders rotes gesicht hatte, der zehn jahre jünger ist als die beiden und in der selben situation einen schwall an schweinischen witzchen losgelassen hätte. wieso fällt mir der jetzt ein, himmelfix? you can check out anytime you wish, but you can wie es aussieht never leave.

eine andere e. hat den flyer übrigens einem freund in die hand gedrückt, und der war gleich ganz betreten. mah, ich bin da so lax*, man sollte das wirklich machen. gleich nächste woche mach ich's! und nahm sich sofort vor, zur vorsorgeuntersuchung zu gehen. auch nicht schlecht.

und zum schluss noch die credits:

ohne andere blogger gäb's die ganze geschichte nicht, deshalb jetzt endlich das überfällige große danke an diejenigen, bei denen ich anfragen um bildmaterial platzieren durfte – hier offtopic und hier –, die viel raum für diskussion zur verfügung gestellt und/oder mitdiskutiert haben. – ich spar mir die genauen links zu den beiträgen, lesen sie lieber, was die damen und herren sonst so schreiben, ist lohnender.

und natürlich danke an sie und sie, meine herren beiträger.

*lax, im unterschied zu lachs (fisch) und luchs (anderes tier) bzw. lux (tier mit rechtschreibschwäche)

Dienstag, 3. Januar 2006

gespreizt

das wort hat mindestens zwei, wenn auch verwandte, bedeutungen. gespreizt heißt ja einmal geöffnet, ausgebreitet, ist sexualisiert (meint frau), bedeutet auch: etwas geschlossen-sein-wollendes wird gewaltsam auseinandergesperrt, wie ein hasenstall, wie äste oder sonstwas.

andererseits ist das gespreizt-daherreden oder -tun etwas umständliches, verschleierndes und oberschichtiges, etwas unzeitgemäß formorientiertes, anachronistisches, hat nichts mit natur, aber viel mit kultur zu tun.

und wenn frau payer eine ausstellung macht, ihre erste einzelausstellung, dann gehts um all das. und viel mehr. und ich mag ihre arbeiten, weil sie witzig sind und traurig und schön. und eine freundin ist sie auch. und sie alle sind eingeladen zur vernissage. nämlich hierhin.

edit: dass sie nicht dabei sein konnte, weil ihr vater verstorben ist, in der nacht vor ihrer ersten einzelausstellung ist er gestorben und sie ist mit dem auto nach kärnten gefahren und war nicht da. 50 leute waren gekommen und es gab einen redebeitrag und ein buffet und sie war nicht da. und ihre arbeiten sind so gut, aber niemand konnte es ihr sagen, denn sie war in kärnten bei der familie, und gespreizte welt, das passt so, sagte a., und wir rauchten auf der straße und sahen uns an und sagten nicht viel mehr.

Donnerstag, 29. Dezember 2005

nach den christbäumen

My acquaintances sometimes imply that I am too cold; but each thing is warm enough of its kind.

überhaupt thoreau: keine besonders funky prägung aus den frühen lesejahren, aber eine umso gründlichere (und umso gründlicher vergessene). waldschrat, struppiger, fröhlicher! i am of another nature kann man heute ja gar nicht mehr sagen, weil: natur, was ist denn das? aber mich freuts.

liquid center

fließende inhalte in starren formen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Aktuelle Beiträge

:D Achja, das kenn ich...
:D Achja, das kenn ich nur zu gut, wenn meine Katze...
jaybird90 (Gast) - 27. Aug, 14:27
Das stimmt, ein echtes...
Das stimmt, ein echtes Sommerkind hat immer den schönsten...
Sonjalein (Gast) - 27. Aug, 14:18
erleichtert
Gerade erst bin ich zufällig auf diesen Blog gestoßen....
lovelyboje - 14. Aug, 14:54
vielen dank für die guten...
vielen dank für die guten wünsche!
gingerbox - 27. Jun, 18:22
Hey, cool! Herzlichen...
Hey, cool! Herzlichen Glückwunsch und alles Gute allen!
kid37 - 23. Jun, 22:05

Status

Online seit 7533 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 27. Aug, 14:27

Credits


... aus der steckdose
all about angst
dreckige götter
fluessig lesen
geschmeidige konversation
mengenlehre
metabloggen
neigungsgruppe nachdenken
praeformationen
random acts of happiness
seelenkiller-sounds
ueberschreitungen
weltbild plus
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren