geschmeidige konversation
shopping for schnickschnäck sind es sätze wie diese, die mir den tag versüßen.
gingerbox - 8. Jun, 08:52
blöd gelaufen: telefonrechnung nicht bezahlt. logische konsequenz: telefon abgedreht. bis auf weiteres gibt es also keine in der nacht nervös getippten schwarzgalligen updates mehr, sondern nur kurze hinweise auf kosten der firmenleitung ins netz gestellt. zum beispiel diesen hier:

die madames
tallulah und marlene rocken die bude, und ich werde mit frau lea und frau szabo erscheinen – frau lea wird krawatte zum helm tragen, frau szabo geht wahrscheinlich als ich, haaremäßig. meine wenigkeit hat schon die federboa aus dem kasten gekramt und wird noch künstliche wimpern erwerben.
watch out for the dancing kweens!
gingerbox - 7. Jun, 08:59
sonntags mit der famosen frau szabo an der alten donau, in einem der siebzehntausend und vier bäder, die dort eingerichtet sind, und mitten auf der wiese zwischen der einen kassa und dem, was frau szabo dort drüben sind wenig leute nennt, liegt die affäre oder besser: die eskapade, wie wiederum herr ballhausen gerne sagt, von weihnachten, natürlich ohne handtuch wg. männlich gleich aufs gras hingeknallt und, vollends schockierend, noch immer mit beinen von hier bis hainburg. erkannt hab ich ihn aber an der süddeutschen zeitung, die er damals schon im abo hatte und auch hier wie vorher sehr ernsthaft und konzentriert (man kann es schon fast nicht lesen nennen) inhalierte:
ah, da liest wer zeitung.
was mag das für eine zeitung sein?
mal reinspechtln. schriften? layout? die zeit?
aha, süddeutsche.
und im weitergehen noch denken: „süddeutsche.“ und denken: „lang und dünn und helle haut.“ und die steinchen fallen an ihre plätze, mich noch umdrehen und jetzt sicher wiedererkennen und grade noch das winken vermeiden und gottseidank denken können: „der hut, den er aufhat, sieht auch nicht besser aus als meiner.“ und lachen können. und weitergehen können; weil gottseidank dreißig.
am nächsten tag dann trotzdem und grade deswegen die alten emails lesen und merken, wie schön das war, dass der (immer schon) schreiben konnte: dass in der sprache schon sichtbar war, was in dem kerl drinnensteckt und wohin der noch gelangen könnte. sich in jemanden verlieben, weil man sein potenzial sieht: das geht hetero garnicht, gendermäßig. schon im reden war ich ihm, damals, zu unweiblich: du redest wie ein mann – himmelherrgott, und einem die vielen ebenen des redens erklären müssen, das ging auch nicht.
lange passagen besoffenen vor-mich-hin-spintisierens.
aber zum thema schreiben können: grade sinds vanessaundchrissie und karinundgünter, von denen ich gern mehr lesen würde. und vom herrn thomas natürlich. die sprache bekommt ihr eigenes recht.
soviel bis hierher.
gingerbox - 30. Mai, 23:35
immer und immer wieder schön: mit und neben den anderen lieben rudelkörpern herumliegen. aus den einzelwohnhöhlen kriechen, in der wiese waschmittelresistente grasflecken aufs leinenzeug reiben und gemeinsam in den blitzblauen himmel schauen. die zecherl bewegen und dann ein wurschtbrot essen. viel zeugs reden und wenig wissen wollen von gestern oder morgen. trotzdem dran denken. und gut ist es.
plötzlich kommen jetzt leute mit gitarren in die öffentlichkeit, hocken im augarten auf bänken und spielen. gestern abend im halbdunklen park an der kreuzung währinger straße/spitalgasse saß sogar einer mit ukulele. noch sind sie meistens allein, manchmal zu zweit, bald vielleicht gibt es gruppen drumherum, wer weiß. wenn in fünf, zehn jahren keiner mehr geld haben wird, wird das vielleicht unser vergnügen sein: im park sitzen und gitarre spielen. oder zuhören. oder sagen: spiel mal das eine von gustav, weißt eh, das mit den walen! und dann sagen müssen: california dreaming ist auch ok.
gingerbox - 28. Mai, 23:27
... wer hier schon mitliest.
als ich thirtyprecisething wurde, gabs doch ein fest, erinnern Sie sich? und fotos aus der schachtel(kamera). wer die noch nicht gesehen hat, findet sie hier anderswo:
shocking herumsitzing, isn't it? und das nächste fest kommt bestimmt: anfang juli sind sie alle eingeladen, meinen griechenland-schacht zu befeuern befeiern.
später im büro:
funktioniert nicht, die fotoherzeigerei. hm. hm, hm, hm. ich versuchs weiter ... hab hier einen riesenbatzen code reingetan, und gestern abend hats noch bilder hergezeigt...
(edit: flickr-link flog raus. kommt erst wieder rein, wenn ich flickr durchschaut habe. darn tecnix.)
gingerbox - 24. Mai, 22:27
bei der tagung ende vergangener woche hab ich dem großen verleger klaus wagenbach sein vortragsmanuskript abgeluchst, das jetzt auf meiner kuchelkredenz liegt. es ist kopiert, aber offensichtlich auf der maschine geschrieben und dann in alter lektorenmanier, so wie ich es schon nicht mehr gelernt habe, geschnitten und geklebt und noch ein letztes mal von hand korrigiert worden - ein hirn an der arbeit, noch sichtbar auf den paar blättern. das publikum hat ruhig, aber lang, lang anhaltend applaudiert, so dass der alte listige lachsack fast schon gerührt war, und dann stellten sie sich an, um sich die anthologie zum 40jährigen verlagsjubiläum signieren zu lassen, die wagenbach den teilnehmerInnen geschenkt hatte. am weg nach hause spintisierten dann mein kollege und ich vom eigenen verlag, den wir gern gründen würden, welche bücher wir machen würden, woher das geld kommen sollte und wie das alles funktionieren könnte.
was wagenbach mit seinem verlag gemacht hat, war keine spielerei, es war eine ernstzunehmende, große sache, die, verändert, bis heute weiterlebt. ihn zu hören war endlich wieder einmal eine vorstellung davon, dass etwas bewegt werden und etwas glücken kann, und es war eine einladung, es ihm gleichzutun. dabei ist er nicht einmal uneitel, aber es erschlägt einen nicht, ihm zu begegnen, sondern macht was auf. „das einzige, was mich stört, ist, dass er sich eine 30 jahre jüngere frau genommen hat“, sagte ich noch zu meinem kollegen. der lächelte nur milde und antwortete: „es sind gott sei dank alles nur menschen.“
gingerbox - 22. Mai, 19:46
... wie ich legt sich ein blog an, weil sie auch sowas haben will, und merkt dann, dass sie dafür was tun, also hergeben muss, text, daten, gedanken, und dass das alles im internet verschwinden wird, später unauffindbar. ein geflecht aus links und bildern, das in keine zukunft zu retten und nicht als vergangenheit reproduzierbar sein wird. ich müsste lügen, wollte ich sagen: das ist mir wurscht.
(papier macht weniger abhängig: wenn alles kollabiert und nur drei bücher im rucksack platz haben werden, dann muss der rest der bibliothek in form der kartei mitkommen. - wenn ich umziehe und die schachteln durchwühle möchte ich mein geschriebenes finden.)
sich verströmen, nicht mehr haushalten mit dem eigenen, sondern schwelgen und vergessen, eine ewige gegenwart.
scheißschwer.
gingerbox - 12. Mai, 13:27
kapitulation vor der handschriftlichkeit, neue formen für alte befindlichkeiten, kurz: ein ideales spielzeug für die kombi aus schreibzwang und geltungsbedürfnis - willkommen!
und hier gleich mal das erste bild:
und ein link zur besten freundin findet sich
hier.
gingerbox - 10. Mai, 22:35