abends im lokal
ich: "... und auf dem weg hierher habe ich gedacht, dass abendliches busfahren in new york sicher aufregend wäre. das ist es in stuttgart halt nicht so."
h. lächelt.
ich: "auf dem iphone sind fotos vom cobenzl und vom kahlenberg, die habe ich mir beim herfahren angeschaut und gedacht, dass dieses wien viel zu schön ist für die wiener."
h. lacht: "das stimmt. ich muss deshalb da wirklich nicht leben. gern immer wieder hinfahren, aber auf dauer? was soll ich dort?"
ich: "mir fehlt ja auch eigentlich nichts konkretes, jetzt mal abgesehen von den freundinnen. es ist mehr der mythos oder der mehrwert, den eine stadt produziert. dafür, dass man es erträgt, mit millionen anderer zusammengepfercht zu werden, bekommt man eine geschichte geschenkt. was man aus diesem pietismus hier für großartige neurosen entwickeln könnte! aber nein, alles straight und sauber. schade."
später im park.
ich: "fehlt dir das nicht, das urbane?"
h.: "was bedeutet das denn? ich finde stuttgart schön mit den hügeln und dem blick von unserem haus. es ist toll, mitten in der stadt zu wohnen, in zehn minuten beim bahnhof zu sein und mit der s-bahn in die arbeit fahren zu können."
ich: "und sonst?"
h.: "du vergisst, dass ich kein stadtmensch bin. stuttgart ist die größte stadt, in der ich je gelebt habe."
ich: "oh."
h. lächelt.
ich: "auf dem iphone sind fotos vom cobenzl und vom kahlenberg, die habe ich mir beim herfahren angeschaut und gedacht, dass dieses wien viel zu schön ist für die wiener."
h. lacht: "das stimmt. ich muss deshalb da wirklich nicht leben. gern immer wieder hinfahren, aber auf dauer? was soll ich dort?"
ich: "mir fehlt ja auch eigentlich nichts konkretes, jetzt mal abgesehen von den freundinnen. es ist mehr der mythos oder der mehrwert, den eine stadt produziert. dafür, dass man es erträgt, mit millionen anderer zusammengepfercht zu werden, bekommt man eine geschichte geschenkt. was man aus diesem pietismus hier für großartige neurosen entwickeln könnte! aber nein, alles straight und sauber. schade."
später im park.
ich: "fehlt dir das nicht, das urbane?"
h.: "was bedeutet das denn? ich finde stuttgart schön mit den hügeln und dem blick von unserem haus. es ist toll, mitten in der stadt zu wohnen, in zehn minuten beim bahnhof zu sein und mit der s-bahn in die arbeit fahren zu können."
ich: "und sonst?"
h.: "du vergisst, dass ich kein stadtmensch bin. stuttgart ist die größte stadt, in der ich je gelebt habe."
ich: "oh."
gingerbox - 3. Mär, 14:59
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arboretum - 3. Mär, 22:29
Uuh, ich war ja vorige Woche in Stuttgart. Was ich da von der Stadt zu sehen bekam, fand ich aber ziemlich hässlich und unattraktiv. Bin weggefahren mit dem Gedanken, dort nicht wohnen zu wollen.
gingerbox - 3. Mär, 23:17
da muss ich jetzt ein bisschen schmunzeln, weil ich an ihr gestriges posting erinnert werde.
arboretum - 4. Mär, 23:00
Ich wohne mit Blick auf den Fluss, sommers wie winters fliegen die Störche an meinen Fenstern vorbei. Das besagte Etablissement ist auf der anderen Seite des Hofes, aber den sehe ich von meiner Wohnung aus gar nicht, meine Fenster blicken alle zur entgegengesetzten Seite hinaus. Der Eigentümer dieser Wohnung ist einfach nur bescheuert (gierig und dumm), aber die Stadt, in der ich wohne, die ist schön.
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