...
ich habe keine ahnung, was ich mir aufs brot schmieren könnte, damit es mich satt macht. das ist so banal und so wahr. ich fresse mich quer durchs regal, trage tretrollerradgroße bauernbrotlaibe nach hause, nach einer woche kann man immer noch scheiben davon abschneiden und kauen, zwischendurch gibt es weiches brot mit zwiebeln drinnen oder oliven oder rosmarin, irgendwelche kreationen mit -accia am schluss oder -ato, weißbrot, das außen knirscht und innen klebt, versalzene vierecke mit knoblauch oder staubtrockenes kürbiskernbrot, von dem eigentlich nur die kürbiskerne in der kruste genießbar sind, der rest verschimmelt gottseidank ohnehin fast von allein und binnen kürzester zeit. ich habs mit allen arten von käse probiert, mit dem salzigsten und fettesten schimmelkäse und mit dem flockigsten schafkäsegupferl, mit schnittlauch und mit dem pürierten rest der gemüsebeilage vom süßsauren hühnchen, es ändert alles nichts. ich hab fleisch gekocht und schokolade gekauft und alle arten von gemüse und obst, salat und rucola und magerjoghurt (das geht gerade noch und hält zumindest für eine stunde vor), kaffee und vollmilch und salz, aber mich ekelt vor den fischkonserven, und die zigaretten schmecken mir nicht und das bier auch nicht.
ich will nur immer meine bücher für dich zerschneiden. eines herausziehen, ihm den rücken brechen beim öffnen und ihm dann eine seite aus dem leib schneiden und sie dir schicken. das abgetönte buchpapier in einem büroschneeweißen kuvert, stelle ich mir vor, und wie du gottseidank dreckig grinst, weil es seite 69 ist. Ich hörte dich sagen hier also / Suchtest du nach einem andern / Wort als ich mein Wort nicht / Hielt dich nicht besuchen kam (jetzt umdrehen bitte) Schreib mir einen Brief mit der / Hand im möchte sehen wie du / Meinen Namen schreibst – das L / In Laura ob es eckig ist oder rund du fehlst.
ich will nur immer meine bücher für dich zerschneiden. eines herausziehen, ihm den rücken brechen beim öffnen und ihm dann eine seite aus dem leib schneiden und sie dir schicken. das abgetönte buchpapier in einem büroschneeweißen kuvert, stelle ich mir vor, und wie du gottseidank dreckig grinst, weil es seite 69 ist. Ich hörte dich sagen hier also / Suchtest du nach einem andern / Wort als ich mein Wort nicht / Hielt dich nicht besuchen kam (jetzt umdrehen bitte) Schreib mir einen Brief mit der / Hand im möchte sehen wie du / Meinen Namen schreibst – das L / In Laura ob es eckig ist oder rund du fehlst.
gingerbox - 19. Sep, 20:03
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
lentos (Gast) - 20. Sep, 19:41
kein kommentar ist ein kommentar mehr...
..trotzdem: sehr schöne worte - von gingerbox und evelyn schlag - sehr passend und tiefberührend :)
gingerbox - 21. Sep, 19:21
frau schlag schreibt so / gedichte mit seltsamen / zeilenfällen die in meinem kopf sich / in leier verwandeln das / kontrastiert so schön mit der / scheinbaren alltäglichkeit der / sprache
Trackback URL:
https://liquidcenter.twoday.net/stories/2693721/modTrackback