Montag, 7. Januar 2008

whiling away

wenn man mich fragt, so durch den tag und dann am abend wieder, was ich tue, tun will, getan habe, ich könnte nichts darauf antworten. lange schlafen, stunde um stunde lesen in blogland, rauchen, es ist nichts, es war nichts, es wird nichts sein. im kühlschrank zwiebel, mayonäse, ein glas marmelade, ich tue nichts, ich esse brote, fülle mal die waschmaschine, das müsste ich nicht, manch anderes müsste ich und unterlasse es dennoch, ich könnte viele treffen und einiges unternehmen, aber es ist mir egal, ein paar tage der stille, ohne einen gedanken zu fassen, schaden nicht.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

gestern

erste weihnachtsfeier in der neuen firma. vorspeisenplatte. ich zur neuen kollegin: "das besteck hat einen total komischen eigengeschmack. ist das silber? das ist kein silberbesteck, oder? das ist höchstens silberbeschichtet. riechst du das nicht? total metallisch."
neue kollegin: "ich riech nix. aber dieser geschmack von den weißen trüffeln ist unangenehm." - uh, ok, stimmt wohl. (wieder was gelernt.) dann die rede von meinem neuen vorstandsvorsitzenden. er entschuldigt sich, dass er nichts vorbereitet hat, aber er hatte einfach einen total harten tag. leider war das weitere nicht so sympathisch, wie das jetzt klingt.

seit ein paar wochen überlege ich, wie die birkin-bag aussehen soll, die ich mir jetzt bald zulegen müssen werden will. kommt die neue chefin rein, mit dem ding am arm, und ich kann nur röcheln: "du hast die tasche, die ich mir seit langem herfantasiere." (manche sätze müssen einfach raus, wenn man nicht komplett verstummen will.) sie ist kurz irritiert und erzählt dann, wo sie sie gekauft hat und dass sie gar nicht teuer war. gute frau.

daheim im bett telefoniere ich mit h., der ein supidupigeschäftemacherboy war und einen megadeal eingefädelt hat, der den bösen arroganten feind mores lehren wird. vor lauter freude liest er mir mein komplettes jahreshoroskop aus der "bunten" vor (alles wird gigantisch großartig 2008). dann seins. dann das horoskop von dem sternzeichen, das er eigentlich sein sollte, weil es viel besser zu ihm passen würde. dann die aufs sternzeichen abgestimmten konstumtipps (ich: burberry-bikini; er: jack-russel-terrier). dann sagt er noch, falls ich noch geschenke suchen würde, dann würde er mir eventuell die neue men's world auf tchibo.de empfehlen. ohne die seite gesehen zu haben, verspreche ich ihm die reiseslipper aus kunstleder, die gibst dort sicher auch. dann erinnere ich ihn an das lied von pigor und eichhorn über heterosexualität und horoskope und verwirre mich damit selbst, aber h. nimmts gelassen. ich schlafe ein, schlafe durch und stehe zu einer zeit auf, zu der ich vor einem jahr schon auf der straße war und zum zug gelaufen bin. very good indeed!

hallo nachbar

uns trennt nur der maulbeerbaum im hof: der nachbar vom vorderhaus saß lange so wie ich fast jeden abend am computer. ich schaute nach süden, er nach norden. wir hatten in unseren wohnzimmern die lichter angedreht, draußen war dunkelheit, und wir waren im netz. nie war jemand bei uns. armer hund, dachte ich. wäre das ein kitschfilm, dann wären wir gutaussehende, zwar etwas scheue, aber kaum verkorkste menschen. ich würde irgendwann winken, eine dringende bitte vortäuschen, und wenig später stünden wir uns im stiegenhaus gegenüber. blicke, geigen, abspann.

in wirklichkeit habe ich mir irgendwann einen vorhang angeschafft, und wenig später kam auch schon regelmäßig der liebe besuch. seit neuestem aber sitzt immer wieder eine frau in des nachbars wohnung. sie sieht gut aus. er sitzt noch immer regelmäßig, aber weniger oft vor dem schirm, und ich bilde mir ein, er lächelt mehr. fast bilde ich mir ein, seine fröhlichkeit wahrzunehmen, und ich glaube, dass er jetzt auch nicht mehr dauernd so tut, als gäbe es mich nicht. vielleicht stelle ich dieser tage mal ein windlicht auf mein fensterbrett. nur so, wegen weihnachten.

Freitag, 14. Dezember 2007

all's well that ends well

in den vergangenen zwei wochen habe ich mehr geschirr zusammengehauen als im ganzen jahr. in der vergangenen woche habe ich dreimal einen vollen topf auf dem feuer vergessen (gut, dass kaffee schnell zu stinken anfängt). h. ruft von seinem bürosessel aus an und meldet, dass er jetzt lieber in meinem sofa verschwinden würde. im südburgenland sitzt ein beeindruckender autor und hält mich für einen rüpel, weil ich mich nicht melde. ich schäme mich, den artikel über ihn nicht fertig zu bringen.

einfache alltägliche freundlichkeit von anderen lässt mich aufatmen (danke, neue kolleginnen!).

ich: "die frage ist doch, ob die welt, wie sie ist, überhaupt akzeptabel ist."
h.: "die frage ist, ob der eigene beitrag zur welt akzeptabel ist."

die unterträglichen kultursendungen im fernsehen. "kulturzeit" erzählt über blocher: "in der schweiz werden ausländer immer unerwünschter." (und wenn sie vom mob umgebracht werden, werden sie toter und toter.) behäbig und selbstgefällig schlurft der beitrag los, sofort wegzappen. und wieder sozialporno schauen, wo jemand kommt und das leben für einen in ordnung bringt. die angst der unterschicht und ihre darstellung.

dietmar dath. danke auch dafür.

liquid center

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