lesen sie mal den
vorangegangenen beitrag. da war ich sehr in rage, wie sie leicht erkennen können. nun möchte ich mir im interesse meiner nerven durch aktivität erleichterung verschaffen und, da ich mir inseratenplatz in der tageszeitung nicht leisten kann, einen flyer herstellen, um dieser saublöden werbung was entgegenhalten zu können. dazu benötige ich, wie sie sich schon denken können, fotos von ihrem oder ihres besten freundes genital.
zum procedere: die bilder werden als serie layoutiert, in 4c farbkopiert und in wien verteilt. wenn ich's schaffe, gibts dazu ein infoblog. anonymität ist selbstverständlich, wem die g-teile gehören, ist mir egal. wichtig ist vielmehr, dass alles möglichst medizinisch daherkommt, also keine erotische fotografie, kein porno, überhaupt keine anderen personen dabei, sondern
straigt frontal nudity in möglichst guter auflösung - 300 dpi wäre ideal. bildausschnitt etwa vom nabel bis zur mitte der oberschenkel. bilder
in an aroused state sind unbrauchbar.
es geht hier nicht um sex!
ich kann ihnen hier nur versprechen, dass sie nicht verarscht werden und die bilder, wenn sie wert darauf legen, nirgendwo sonst veröffentlicht werden. hier soll der flyer aber schon als download reingestellt werden. sie können mich unter gingerbox75/at/yahoo.com erreichen, alle möglichen fragen zum thema stellen und, natürlich, bilder einschicken. auch für links bin ich dankbar. insgesamt brauche ich elf bilder, die krieg' ich nur auf diesem weg.
schräge aktion, ich weiß. trotzdem!
gingerbox - 4. Okt, 21:16
samstagszeitung, ahnungslos aufgeschlagen und dann ausgerechnet, aber sehr zielgruppenspezifisch über alle vier seiten des kulturteils eine galerie von titten, samt und sonders mit namen und datum der letzten untersuchung versehen, denn es sollte für brustkrebsvorsorge geworben werden, ein tittenpaar nur mit dem datum der operation, still to come, denn hier wird nicht vernarbtes gewebe gezeigt, keine solobrust, kein makel, nichts, nur die blanke (ha!) manipulation, denn:
you never know, mädel, deine brüste mögen gesund aussehen, das heißt noch lange nicht, dass sie es sind, schau genau hin, man sieht nichts, geh lieber zum onkel doktor, der sagt dir, was sache ist, und schneidet dann!
und abgesehen von der bodenlosen frechheit, dass man sich als frau auch noch die eigene gesundheitsvorsorge qua zur-schau-stellung des weiblichen körpers eintrichtern lassen muss, und ganz, ganz abgesehen davon, was gerade beim thema brustkrebs
gepfuscht und manipuliert wird und
angst gemacht wird einfach fürs scheißgeld der scheißgynäkologen, will ich jetzt sofort in der nächsten ausgabe der zeitung eine galerie von schwänzen sehen, die für prostatavorsorgeuntersuchungen werben! oder für schuhe. oder für gottverdammtes klopapier, mir egal. für alles eben, wofür die weiber ihre titten und ärsche hinhalten, will ich hawerer sehen, und zwar ohne auch nur den anflug einer klischierten sogenannten schwulen ästhetik! ein einziges mal will ich die ganze heteroscheiße umgedreht sehen! das ist 70er-jahre-feminismus? wissen sie was: fuck you!
gingerbox - 3. Okt, 20:22
wieder mal gescheitert.
mit besten vorsätzen um 13 uhr, es war samstag, die wohnung verlassen, gut gefrühstückt gehabt (kaffee im bett, wo die sonne hinscheint), gemütlich geduscht, noch eine stunde herumgedüdelt, alles prima, innerlich gut gewappnet, sogar eine liste gemacht: zwei vorhangstangen (damit die nägel mal aus dem fensterstock herausgeholt werden können), ein couchtisch (statt der übriggebliebenen abdeckung der waschmaschine auf der roten plastikklappkiste), eine warme wintertuchend (damit ich mich nicht jeden morgen aus fünf schichten übereinander herausarbeiten muss), eine matratze (1,40 x 2,00 m). überschaubar. notwendig. keine ästhetischen fragen zu klären, kein ratloses herumstehen zu erwarten, ob das irgendwie dazupassen möge zum zeug daheim, einfach rein in den laden, sachen einsammeln, bezahlen, liefertermin ausmachen, fertig.
u6. sonnenbrille auf, buch raus, nicht hinsetzen, alle reden schon wieder so laut, will ich nicht hören, sondern am ende des wagens auf den sockel lehnen. klar, ein mann lehnt sich daneben. hätte ich die brille nicht auf, er hätte mich schon angequakt, auch ohne blickkontakt vorher. aber: er wird angerufen. redet laut, schnell und viel, auch nach dem auflegen. aber das buch ist gut, die sonne scheint, alles in ordnung. burggasse aussteigen. red bull, ein getränk für prolos und junkies und övpler. an der ampel steht ein pummliger mann im polyester-pullover und jongliert mit drei bällen. fängt sie auf, wartet weiter.
problem jetzt: das möbelhaus wird renoviert, ist also geschlossen. vergangene zeit bisher: 45 minuten, und nichts erreicht. jetzt erika kaufen und den nachmittag über gärtnern? nein, es wird nicht aufgegeben. jetzt sind wir schon mal da. jetzt fahren wir in die mariahilferstraße, hurra!
wieder runter in die u6. ein kleiner bursch sortiert seine spritzen, neben ihm kramt eine frau hektisch in ihrer tasche. sie hat ein tuch um den hals und einen teuren haarschnitt und sieht den kleinen gar nicht. der zug kommt, alle wagen überfüllt, ich renne nach hinten, finde gnadenhalber einen platz, draußen zwei männer, ein alter und ein junger, keine ahnung: vater und sohn oder rentboy und kunde? der junge trägt shades und hat den kragen vom polohemd hochgeklappt, der alte lächelt verschlagen, verwirrt, aber sicher. schwarze pumps am westbahnhof, schwarze strumpfhose, magere beine, gefärbte haare, weiter runter in die u3, dort eine schöne brille in einem klassischen gesicht, indischpakistanischeuropäischwasweißich über grässlichen combathosen, ein schichtenswitcher, oben intellektuell, unten außenbezirke, vorstadt, klo am gang, hast es nicht leicht, und bist du jetzt eher die hose oder die brille (da muss ich lachen)? gott sei dank, die brille, dass sich nichtaggression hin- und herschicken lässt ohne worte oder gesten oder sonstwas, wie das geht, das würde ich echt gerne wissen.
neubaugasse, ich kurble mich aus der tür, laufe die stiegen hoch, vorbei an der überfüllten rolltreppe, frau mit kurzen haaren, minirock, schmale figur, telefonierend, you don't mess with the lady, schwule paare, die es noch gar nicht fassen können und sich fast wie in berlin fühlen, ein blondes ballettmädchen, auch am telefon, ich hab mit der mama gekocht, das kannst du kosten, das habe ich mitgebracht, weil du immer sagst ich koche nie, ich lasse sie überholen, ich bin noch nicht mal dort, wo ich hinwill, und möchte schon einen kaffee, aber jetzt nicht, jetzt wird was erledigt, gefälligst.
auch dieses möbelhaus wird umgebaut, hat aber offen. angestellte auskunftskräfte übersehen mich, ich stehe mal zwei minuten mitten im gang und weiß nicht, wo ich hin soll und was ich jetzt mache. vorhangstangen – ist das jetzt „wohnzimmer“ oder „kleinmöbel“ oder „schlafzimmer“ oder „zubehör“? kaufe ich mir jetzt einfach ein kaffeehäferl und gehe wieder?
mal mit der rolltreppe rauffahren und von oben die hütte aufrollen. kinderwägen. leonardo-gläser. lampen. lampen, lampen, lampen. ein couchtisch um 299 euro (abholpreis, einzelstück). pressspan, furniert.
alles aussichtslos.
das war's. runter zum ring, gottseidank kommt gleich die richtige straßenbahn. zwei stunden vertan, viel geld gespart.
rest des nachmittags: sofa.
gingerbox - 1. Okt, 19:08