gebärden des sommers
heute seit ich-weiß-nicht-wie-lange wieder einmal einen brief geschrieben: h. hockt in lissabon und lernt seine herzenssprache neu, die adresse seiner gastwirtin hat er mir in seiner krakelig-kugeligen handschrift auf einem linierten zettel hinterlassen. seltsam ist es, mit jemandem zusammen zu sein, dessen handschrift man kaum kennt und noch weniger entziffern kann. ich hoffe, der brief kommt überhaupt an.
in der auffahrt des palais bei mir ums eck gibt es ein kleines café mit tischen und gartenmöbeln in sonne und halbschatten, dort habe ich mich hingesetzt und mit dem schweren kuli etwas unbeholfen das graue papier geprägt. auf der gartengarnitur neben mir saß ein paar mit tochter und sprach französisch und englisch miteinander und fand sich ganz großartig. herrenmenschen, geformt aus ballettunterricht und privatschule und erstklassigem, leichtem essen, denen nie etwas versagt worden ist und die ohne skrupel (sie) oder aus schlichter ignoranz (er) über leichen gehen würden, um ihre ziele zu erreichen. oder auch einfach nur, weil sie es können. laut waren sie, verwöhnt und völlig ahnungslos.
später ließ ich mir auf e.s balkon die sonne in die fratze scheinen. e. schob mir ungefähr ein kilo kuchen über den tisch und verputzte selber nicht weniger, einen eiskaffee kippten wir hinterher und wankten dann im zuckerschock hinunter zum zigarettenautomaten.
zu ihren füßen zwischen den pflanzen lag m. auf der isomatte, die haare auf dem scheitel zu einem dutt hochgebunden, und meditierte oder tat nur so, weil er in wirklichkeit schlief. wir waren uns einig, dass er eine alte, wiedergeborene seele sein muss, aber was er in einem früheren leben war, ist schwer zu sagen. "elefant", sagte ich, aber sie lachte nur.
dann träumten wir wieder von einem ganz anderen leben.
in der auffahrt des palais bei mir ums eck gibt es ein kleines café mit tischen und gartenmöbeln in sonne und halbschatten, dort habe ich mich hingesetzt und mit dem schweren kuli etwas unbeholfen das graue papier geprägt. auf der gartengarnitur neben mir saß ein paar mit tochter und sprach französisch und englisch miteinander und fand sich ganz großartig. herrenmenschen, geformt aus ballettunterricht und privatschule und erstklassigem, leichtem essen, denen nie etwas versagt worden ist und die ohne skrupel (sie) oder aus schlichter ignoranz (er) über leichen gehen würden, um ihre ziele zu erreichen. oder auch einfach nur, weil sie es können. laut waren sie, verwöhnt und völlig ahnungslos.
später ließ ich mir auf e.s balkon die sonne in die fratze scheinen. e. schob mir ungefähr ein kilo kuchen über den tisch und verputzte selber nicht weniger, einen eiskaffee kippten wir hinterher und wankten dann im zuckerschock hinunter zum zigarettenautomaten.
zu ihren füßen zwischen den pflanzen lag m. auf der isomatte, die haare auf dem scheitel zu einem dutt hochgebunden, und meditierte oder tat nur so, weil er in wirklichkeit schlief. wir waren uns einig, dass er eine alte, wiedergeborene seele sein muss, aber was er in einem früheren leben war, ist schwer zu sagen. "elefant", sagte ich, aber sie lachte nur.
dann träumten wir wieder von einem ganz anderen leben.
gingerbox - 12. Jul, 23:07
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