ich lese schmidt liest proust
"ein schwieriger mann ist ein statussymbol", krähte ich vor auch schon wieder fünf jahren, als m. meinte, mich vor sich warnen zu müssen. das fiel mir zuletzt wieder ein, als ich das blog-jetzt-buch von "schmidt liest proust" mit mir durch meine wintertage trug. (das blog hatte ich verpasst, genau so wie ich götzens "klage" verpasst hatte, gut, dass es bücher gibt, ich lese gern im bett.) es fiel mir ein, weil mich irgendwann mittendrin die alte eifersucht packte auf die undurchschaubaren erasmus-spanierinnen und die ganz normalen neurotikerinnen, auf die ewigen mädchen, die nicht wissen, was sie wollen, und auf die königinnen, die einen scheiß drauf geben, ob sie geliebt werden. warum kommt einem das in der beobachtung so groß und bedeutend vor, sich mit einem schwierigen mann die kante zu geben? warum denunziert man sich selbst und kann sich nur in flachen latschen mit schlabberpulli vorstellen, als unerschütterliche pragmatikerin, die in mittlerer stimmlage den satz herausplätschern lässt: "für mich wäre das nichts."?
sie reden halt so schön über ihre einsamkeit. m. konnte das nicht, er schwieg einfach, saß mit den kopfhörern am pc und ließ mich allein. und man denkt immer, wenn einer dann vom alleinsein erzählen kann, versteht er es auch und will es teilen, aber so ist es nicht. die depression ist ihre größere liebe.
h. ist da anders. mit ausnahme seiner exfrauen ist mir noch niemand begegnet, der ihn nicht mag. er fügt sich in jede runde ein und trägt etwas dazu bei, ohne sich vorzudrängen. er ist, mit anderen worten, ungefähr das genaue gegenteil von schwierig. und wenn er geht, kommt er nicht zurück, und warum er bleibt, versteht er zu begründen.
(...)
sie reden halt so schön über ihre einsamkeit. m. konnte das nicht, er schwieg einfach, saß mit den kopfhörern am pc und ließ mich allein. und man denkt immer, wenn einer dann vom alleinsein erzählen kann, versteht er es auch und will es teilen, aber so ist es nicht. die depression ist ihre größere liebe.
h. ist da anders. mit ausnahme seiner exfrauen ist mir noch niemand begegnet, der ihn nicht mag. er fügt sich in jede runde ein und trägt etwas dazu bei, ohne sich vorzudrängen. er ist, mit anderen worten, ungefähr das genaue gegenteil von schwierig. und wenn er geht, kommt er nicht zurück, und warum er bleibt, versteht er zu begründen.
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gingerbox - 18. Dez, 23:30
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