jetzt aber! oder: über unruhe
es sei ein zeichen der zeit heißt es („bedenklich, seeehr bedenklich ...“), dass niemand mehr warten könne. alles müsse sofort konsumierbar sein, egal ob schokoriegel oder lebenssituationen. alles müsse auch sofort klar sein, entschieden, gesund, alles müsse absolut verfügbar und gleichzeitig auch sofort wieder loszuwerden sein. selbst im unentschiedenen lasse es sich nur aushalten, wenn es inszeniert sei und die vorstellung nach eigenem belieben auch wieder beendet werden könne. das alles folge einer kapitalistischen verwertungslogik, die menschen zu dingen mache. zu unglücklichen dingen, wohlgemerkt.
ja. stimmt ja. und die unruhe ist auch ein symptom des ganzen. ein herumzappeln ohne plan, von scheinziel zu scheinziel. sie wissen nicht, was sie wollen, meine liebe? ihr pech. sie wissen es und kriegen es nicht? wieder ihr pech, und das mit ihrer gier, das sollten sie sich mal überlegen. durchseucht vom kapitalismus sind sie, von einer denke, die sie doch eigentlich, politisch, ablehnen. immer nur haben, haben, haben!
irgendwo hat mir mal jemand erzählt, hannah arendt habe freiheit definiert als die möglichkeit, anfangen zu können. (müsste ich jetzt suchen, wie das zitat genau geht.) aber anfangen in freiheit hieße auch, darauf vertrauen zu können, dass etwas weitergeht. leider darf das im bösen kapitalismus nicht sein. zappel, zappel. „dieser schokoriegel endet hier. vielen dank, dass sie für ihre kalorienzufuhr ein produkt aus dem hause nestlé gewählt haben. wir wünschen ihnen noch einen schönen tag und würden uns freuen, sie bald wieder vor unserem regal begrüßen zu dürfen.“ – „ihre leistungen sind ihrem projektleiter aufgefallen. vielen dank auch dafür.“ – „nein danke, ich trinke keinen kaffee. also, OK, tschau. ich ruf dich dann an.“ und was tut man dann? regt man sich auf? zuckt man aus? manchmal vielleicht. nicht oft genug. ändern tut's nichts, denn mit moral oder anständigkeit braucht man hier niemandem zu kommen, schließlich hat die sache system. und außerdem mach ich's ja selber auch so, auf wiedersehen!
dass etwas anfange und dann weitergehe ist kein kapitalistisch geformter wunsch. wir betschwestern nennen sowas „leben“ (pardon), mithin das gegenteil von konsum. und nicht zum aushalten ist es!
trotzdem sage ich: jetzt aber!, meine damen und herren! aber ob mir das in dieser stadt noch beschieden sein wird, das wissen die götter.
ja. stimmt ja. und die unruhe ist auch ein symptom des ganzen. ein herumzappeln ohne plan, von scheinziel zu scheinziel. sie wissen nicht, was sie wollen, meine liebe? ihr pech. sie wissen es und kriegen es nicht? wieder ihr pech, und das mit ihrer gier, das sollten sie sich mal überlegen. durchseucht vom kapitalismus sind sie, von einer denke, die sie doch eigentlich, politisch, ablehnen. immer nur haben, haben, haben!
irgendwo hat mir mal jemand erzählt, hannah arendt habe freiheit definiert als die möglichkeit, anfangen zu können. (müsste ich jetzt suchen, wie das zitat genau geht.) aber anfangen in freiheit hieße auch, darauf vertrauen zu können, dass etwas weitergeht. leider darf das im bösen kapitalismus nicht sein. zappel, zappel. „dieser schokoriegel endet hier. vielen dank, dass sie für ihre kalorienzufuhr ein produkt aus dem hause nestlé gewählt haben. wir wünschen ihnen noch einen schönen tag und würden uns freuen, sie bald wieder vor unserem regal begrüßen zu dürfen.“ – „ihre leistungen sind ihrem projektleiter aufgefallen. vielen dank auch dafür.“ – „nein danke, ich trinke keinen kaffee. also, OK, tschau. ich ruf dich dann an.“ und was tut man dann? regt man sich auf? zuckt man aus? manchmal vielleicht. nicht oft genug. ändern tut's nichts, denn mit moral oder anständigkeit braucht man hier niemandem zu kommen, schließlich hat die sache system. und außerdem mach ich's ja selber auch so, auf wiedersehen!
dass etwas anfange und dann weitergehe ist kein kapitalistisch geformter wunsch. wir betschwestern nennen sowas „leben“ (pardon), mithin das gegenteil von konsum. und nicht zum aushalten ist es!
trotzdem sage ich: jetzt aber!, meine damen und herren! aber ob mir das in dieser stadt noch beschieden sein wird, das wissen die götter.
gingerbox - 23. Mai, 21:18
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