Donnerstag, 1. Mai 2008

stille, stille, kein geräusch gemacht

wie still es ist in blogland zu der amstetten-geschichte, wie verdammt und verdächtig still, als ginge es niemanden etwas an.

wie gründlich jedes feministische wissen aus der öffentlichkeit ausgeschlossen wurde, all die analysen, die arbeit von 30, 40, 100 jahren vergebens, als hätten sie nie existiert. in den medien: die identifikation mit dem täter, durchgängig, seine potenz, seine technischen fähigkeiten, das anständige leben in der öffentlichkeit, die formulierungen, die man für ihn findet, nachdem man ihn als monster bezeichnet hat, könnten fast auf jeden passen. danach wird sofort die schuld der frau zugeschoben, die etwas merken hätte müssen, die etwas tun hätte müssen, dass sie auch ein opfer gewesen sein muss, bemerkt offenbar niemand.

intelligente bloggerInnen, die die geschichte ethnifizieren: typisch österreich. als könnte es nicht überall passieren, wo männer mehr gelten als frauen, wo kinder der besitz der eltern sind und in ihrer verfügungsgewalt und wo sex und macht verquickt sind aufs unlösbarste.

beschwiegen sogar die erfahrung, davon zu hören und vom eigenen sein als frau in der welt gezwungen zu sein, sich mit den opfern zu identifizieren. im keller, zum gebrauch zur verfügung gestellt. ein leben zu verbringen in der hand seines eigenen mörders, jeden tag mit dem eigenen tod rechnen zu müssen oder im besten fall gnadenfristen zu erhalten, jahr um jahr, endlos. schwanger zu werden vom eigenen vater, als junge frau schon, kinder gebären müssen, sie aufziehen und abstillen und heranwachsen sehen und schützen wollen, sich vielleicht deshalb nicht umbringen können, noch der letzte ausweg versperrt durch die sorge um die anderen.

elfriede jelinek hat all das beschrieben, immer wieder. mir fällt nur einfach das weitermachen schwer. diese tat, um es deutlich zu sagen, ist strukturell völlig normal und vergrößert nur, was täglich passiert. statistisch, meint h. und versucht mich damit zu trösten, sei es gottseidank nichts besonderes, dass ich noch niemals opfer geworden bin. ich meine, wir alle hatten einfach nur glück.

(edit: danke an a'klimbim für diesen link.)

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